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a) Die fundamentale Gesellschaftsbezogenheit der menschlichen Spezies äußert sich in einem individualisierten Beziehungs- und Kommunikationsverhalten, das sowohl figurations- als auch geschlechtsspezifisch erlernt wird. |
Herren, die eine Valenzbindung wünschen, mögen das individuelle Naturell der begehrten Dame beachten. Während in vielen Fällen kluge Unterordnung das Eis bricht (I), führt andererseits oft sicheres Auftreten zum Erfolg (II). |
b) In der folgenden Studie lässt sich deutlich beobachten, dass das Liebeswerbeverhalten der beiden Beziehungspartner im Verlauf des Eheschließungsprozesses einen Wandel durchlaufen hat: von einem eher distanzierten Verhalten der relativ autonom existierenden Menschen, hin zum eng integrierten, engagierten Verhalten des Paares von heute. Damen wollen stets umworben sein. |
Links im Bilde: Artigkeiten vergangener Tage in höfischen Gesellschaften, die durch ihre Einfallslosigkeit überraschen. Unmissverständliche Sympathie dagegen zeigt sich im Verhalten des Herrn rechts. Tatkraft gepaart mit Phantasie ist eines der vornehmsten Merkmale des Kavaliers der neuen Schule. (Beachten Sie den Ausdruck glücklichen Stolzes im Auge der Dame). |
Ein interessantes Phänomen der Selbsterfahrung moderner Menschen stellen die psychischen Hemmschwellen und das damit verbundene Scham- und Peinlichkeitsempfinden dar. Soziale Fremdzwänge prägen sich im Laufe des Erwachsenwerdens so in den Habitus der jungen Ehepartner ein, dass diese ihr erlerntes Verhalten und Gewissen selbstverständlich als ihre zweite Natur erleben, und so gelegentlich gewisse Schwierigkeiten zu überwinden haben, wenn es darum geht, die ehelichen Versprechen und Wünsche zu verwirklichen. Nur im Schoße der Natur entwickelt der moderne Mensch, der homo clausus, jene saubere erotische Gelöstheit, die als Voraussetzung für jede intime Beziehung angesehen werden muss. |
Die Erregung öffentlichen Ärgernisses durch Zärtlichkeiten jenseits der mit gesellschaftlich gezüchteter Angst belegten Hemmschwellen (A) kann im Freien ohne Aufgabe enger körperlicher Beziehungen mühelos vermieden werden (B). |
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http://www.feliz.de/html/ehe.htm |